Sommerzeit ist Reisezeit

Viele Tierbesitzer möchten auch im Urlaub ihre Lieblinge bei sich haben.

 

Während es für Hunde sicher in den meisten Fällen die beste Lösung ist, bleiben Katzen lieber in

ihrem gewohnten Umfeld . Doch Vorsicht, auch wenn der freundliche Nachbar regelmäßig füttert, sollten Katzen nicht zwei oder gar drei Wochen völlig ohne Kontakt sein .

Die Unterbringung in einer Katzenpension setzt eine regelmäßige Impfung voraus . Aus tierärztlicher Sicht ist eine Gruppenhaltung von Katzen, die sich nicht kennen, nicht zu empfehlen.

Wer hat gefressen und wer nicht? Von welcher Katze ist der Durchfall im Katzenklo? Und vor allem, viele Katzen sind Virusträger und Virusausscheider, ohne dass man es ihnen ansieht.

 

Besser ist es, wenn Katzen in Einzelboxen untergebracht sind und sich nicht anniesen und anfauchen können.  Auch wenn

für uns ein wohnlich eingerichtetes Zimmer ansprechender aussieht, ist das nicht das Kriterium für eine gute Katzenpension! Entscheidend ist gerade bei Katzen die Hygiene.

 

Unsere Hunde können sich vor allem bei Reisen in südliche Länder mit Erregern infizieren, die zu Krankheiten führen, die in unserer Region selten sind oder gar nicht auftreten. Sie werden durch verschiedene Zeckenarten, Fliegen und Stechmücken übertragen. Beraten Sie sich schon einige Zeit vor Ihrem Reiseantritt mit Ihrem Tierarzt, wie Sie Ihren Hund wirksam schützen können.

 

Außerdem gelten für die Länder verschiedene Einreise- und Ausreisebestimmungen für mitreisende Tiere, die

Sie unbedingt einhalten sollten. Für viele Bestimmungen sind Fristen einzuhalten, so dass Sie sich bereits einige Wochen vor Reiseantritt auch über die amtlichen Richtlinien mit Ihrem Tierarzt beraten sollten.

 

Bei der Zusammenstellung einer kleinen Reiseapotheke für Ihr Tier wird er Ihnen sicher ebenfalls gern behilflich sein.

Wir wünschen Ihnen einen schönen Urlaub und stehen Ihnen gern mit Rat und Tat zur Seite.

 

Ihr Klinikteam

 

Lesen Sie auch dazu:

Leishmaniose des Hundes

Der richtige Parasitenschutz für jedes Land

 

Sie verreisen mit Ihrem Hund und möchten wissen, was Sie beachten müssen? Dann nutzen Sie den kostenlosen Reisetest von

 

www.esccap.de/parasiten/reisetest

 

Klicken Sie auf der Europakarte einfach Ihr Urlaubsziel an und erhalten Sie sofort eine Übersicht mit allen Informationen, die für den Parasitenschutz Ihres Vierbeiners wichtig sind!

 

Wir sind Ihnen bei der Umsetzung der Vorbeuge und der Medikamentenauswahl für die Reiseapotheke gern behilflich.

 

Ihr Klinikteam wünscht Ihnen eine gute Reise.

 

Checkliste für Hunde aus dem Ausland

Viele Tierschutzorganisationen vermitteln herrenlose Hunde aus südlichen Ländern wie Griechenland, Portugal, Spanien oder der Türkei nach Deutschland. Manche Urlauber entschließen sich aber auch spontan, einen streunenden Hund, den sie vor Ort in ihr Herz geschlossen haben, aus den Ferien mit nach Hause zu bringen. So oder so: Bei jedem dieser Hunde besteht die Möglichkeit, dass er Krankheitserreger in sich trägt, die in südlichen Regionen, z. B. über Zecken und Mücken übertragen werden können.

Aus diesem Grund lassen Tierschutzorganisationen häufig Tests auf bestimmte Erkrankungen durchführen, bevor sie die Hunde nach Deutschland vermitteln. Dies reicht aber meist nicht aus, um herauszufinden, ob der Hund wirklich frei von Erregern ist. In der Regel müssen daher in Deutschland weitere Tests gemacht werden. Nun sollte aber auch nicht jeder Hund, der nach Deutschland kommt, auf alle möglichen Erreger untersucht werden. Denn eine Untersuchung macht nur dann Sinn, wenn das Ergebnis daraus auch praktische Konsequenzen für Tier und Halter hat.

Klingt zunächst alles sehr kompliziert, aber ESCCAP hat jetzt eine praktische Checkliste erstellt, die kurz und verständlich aufzeigt, welche Untersuchungen und Behandlungen empfohlen sind.

 

Leishmaniose des Hundes

Ursachen

Die Leishmaniose des Hundes wird durch Blutparasiten (Leishmania infantis) hervorgerufen. Die Übertragung erfolgt durch Sandmücken, die den Parasiten von infizierten Hunden oder anderen Wirbeltieren (Ratten) aufnehmen und übertragen. Auch der Mensch kann infiziert werden.

Der Erreger und die ihn übertragenden Sandmücken kommen insbesondere in den Mittelmeerländern, aber auch im nahen Osten, Mittelasien, Indien, China, Afrika, Mittel- und Südamerika sehr häufig vor. Diese Regionen gelten damit als Risikogebiete für eine Infektion.

Hunde sind die wichtigste Infektionsquelle für den Menschen. In den Mittelmeerländern sind bereits 2,5 Millionen Tiere infiziert (Baneth, G. et. al. 2008).

Die zunehmende Reiseintensität und Hundeimporte aus den entsprechenden Gebieten haben zu einer Ausdehnung der Erregerverbreitung (des Endemiegebietes) nach Norden geführt (Maroli, M. et al. 2008) geführt.

 

Symptome

Die Symptome betreffen einerseits die Haut mit Entzündungsherden, Haarausfall (insbesondere im Bereich der Augen) und Krallenveränderungen sowie andererseits vorwiegend die inneren Organe, verbunden mit Appetitlosigkeit, Abmagerung, Nasenbluten, Schwellungen der Lymphknoten und Niereninsuffizienz. Im Blut lassen sich entsprechende Veränderungen im Blutbild, bei der Untersuchung der Nierenwerte sowie im Albumingehalt (Abnahme) und Globulingehalt (Zunahme) nachweisen. Ebenso ist ein Antikörpernachweis im Blut möglich, der lange Zeit, auch nach überstandener Erkrankung bestehen bleibt.

 

Therapie

Leishmaniose ist beim Hund nur sehr schwer zu therapieren. Meist bleibt eine chronische Infektion mit hohem Leidensdruck bestehen.

 

Therapeutische Maßnahmen:

1. Megluminantimonat 100 mg/kg i.v. alle 24 h über 3 bis 4 Wochen und Stiboglukonat 30-50 mg/kg i.v.alle 24 h über den gleichen Zeitraum in Kombination mit Allopurinol 20 mg/kg p.o. alle 12-24 h als Langzeitmedikation.

2. Orale Therapie mit Miltefosin 2 mg/kg 1x täglich über 28 Tage. Miltefosin besitzt eine sehr lange Halbwertszeit. Eine Kombination mit Allopurinol scheint einen synergistischen Effekt zu haben. Miltefosin ist in Deutschland nicht erhältlich und der Import über eine internationale Apotheke setzt entsprechende Genehmigungen (Umwidmung) voraus.

Die orale Therapie ist wesentlich besser Verträglich. Ihre Erfolgsaussichten im Vergleich zur oben genannten Infusionstherapie ist noch nicht abschließend geprüft.

 

Prophylaxe

Seit 2012 ist eine Impfung gegen Leishmaniose möglich. Der Impfstoff CaniLeish (Virbac) ist der erste in Europa zugelassene Impfstoff gegen die Leishmaniose des Hundes. CaniLeish reduziert das Risiko einer aktiven Infektion und klinischen Erkrankung nach Kontakt mit Leishmania infantum erheblich. Eine Impfempfehlung gilt insbesondere bei Reisen in Endemiegebiete.

 

Impfregime

Die Impfung mit CaniLeish sollte in einem Abstand von 14 Tagen zu anderen Impfungen erfolgen.

Hunde können ab einem Alter von 6 Monaten geimpft werden.

Die Grundimmunisierung besteht aus 3 Impfungen in einem Abstand von jeweils 3 Wochen.

Der Impfschutz setzt 4 Wochen nach der Grundimmunisierung ein.

Für einen dauerhaften Schutz ist eine jährliche Auffrischungsimpfung notwendig.